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× Die Beispielaufgaben sollten an einem PC bearbeitet werden.

Sprechende Roboter, automatische Übersetzung, Dialogsysteme für Telefon oder Auto, intelligente Suchmaschinen, Sprachanalyse in Sozialen Medien, Lesegeräte für Blinde oder Diktiersysteme und vieles mehr – ohne die Maschinelle Sprachverarbeitung (MSV) wäre dies alles nicht denkbar. In der MSV (auch: Computerlinguistik) geht es z.B. um die Frage, wie Sprache dargestellt werden muss, damit Maschinen sie verarbeiten oder sogar „verstehen“ können, und darum, wie Maschinen selbst menschliche Sprache erzeugen können, damit sie möglichst echt klingt. Damit ist der interdisziplinäre Bachelor-of-Science-Studiengang ideal für alle, die ihr Interesse an Sprache und Kommunikation mit dem an Mathematik und Informatik verbinden wollen, wobei die letzteren beiden Fächer eine immer wichtigere Rolle spielen. Der Studiengang vermittelt das Wissen für die Analyse von Sprache und für die Entwicklung von Anwendungen zur automatischen Sprachverarbeitung. Im Laufe des Studiums können im umfangreichen Wahlbereich auch eigene inhaltliche Schwerpunkte gesetzt werden. Selbständiges Arbeiten in praxisorientierten Projektgruppen z.B. zu künstlichen Stimmen oder zur Emotionsanalyse ist ein wichtiger Bestandteil des Studiums – ab dem 4. Semester gibt es in verschiedenen Veranstaltungen die Möglichkeit, in Kleingruppen eigene Projekte zu Wahlthemen zu planen und durchzuführen.


Überblick zum Bachelorstudiengang Maschinelle Sprachverarbeitung an der der Universität Stuttgart

Studiengang

Studienvertiefungen

Abschluss

Regelstudienzeit

Maschinelle Sprachverarbeitung

Nach den Grundlagenvorlesungen können Sie sich in 3 Wahlbereichen für spezielle weiterführende Veranstaltungen entscheiden:

  • Linguistik
  • Informatik
  • fortgeschrittene Maschinelle Sprachverarbeitung

Bachelor of Science

6 Semester

 

Auf der Seite der Universität Stuttgart finden Sie die aktuellen formalen Studieneingangsvoraussetzungen und die aktuellen Informationen zur Studienverlaufsplanung.

„Es geht um das Analysieren von Programmiersprachen.“

Nein, wir analysieren die menschliche Sprache mit Hilfe von Computerprogrammen. Es geht dabei allgemein um den Aufbau und die Verwendung der menschlichen Sprache. Einerseits können einzelne Sprachen mit Programmen untersucht werden, z.B. auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Andererseits werden auf dieser Grundlage Systeme entwickelt, die mit der menschlichen Sprache umgehen können – sie verstehen, sie produzieren, sie beantworten Fragen, sie fassen Texte zusammen usw. Programmiersprachen werden im Studium gelernt, um mit der menschlichen Sprache (halb-)automatisch zu arbeiten.


„Man lernt im Studium viele Fremdsprachen.“

Nein, das ist nicht der Hauptzweck, aber in manchen Fällen ist es je nach Vorlieben der Studierenden ein Nebeneffekt – es geht mehr darum, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Sprachen zu erkennen auf einer allgemeineren Ebene. Verschiedene Sprachen werden untersucht und verglichen, aber es geht nicht darum, die Fremdsprachen selbst zu erlernen.


„Perfekte Programmierkenntnisse werden vorausgesetzt.“

Nein – wer schon programmieren kann, ist in den ersten Semestern etwas entlastet, aber die Grundlagenvorlesungen ermöglichen es, auch ohne Vorkenntnisse, das Programmieren zu erlernen. Allgemein gesehen ist es wichtiger, dass Studierende sich wirklich für das Programmierenlernen interessieren und sich vorstellen können, während des Studiums und im Beruf einen Großteil ihrer Zeit damit zu verbringen.


„Man kann auch ohne Programmieren durch das Studium kommen.“

Nein, verpflichtende Programmierübungen ziehen sich durch das gesamte Studium und auch in der Bachelorarbeit wird in der Regel eigenständig ein System programmiert. Während des Studiums finden viele Programmierübungen in Kleingruppen statt, was die Studierenden auf eine eigenständige Programmierarbeit vorbereitet.


„Mathe ist nicht so wichtig.“

Doch, mathematische Grundlagen werden immer zentraler, da immer mehr Sprachdaten verfügbar sind (z.B. Texte oder Sprachaufnahmen aus dem Internet) und immer mehr statistische Verfahren verwendet werden, sowohl für die Analyse von Sprachen als auch für die (halb-)automatische Erstellung von Sprachverarbeitungssystemen wie z.B. Dialogsysteme (Stichwort „Maschinelles Lernen“). Solche Systeme können teilweise sprachliche „Regeln“ einfach aus der Menge an Sprachdaten erlernen (Beispiel: heißt es „die Meeting“ oder „das Meeting“).

Der Studiengang bietet eine umfassende und berufsbezogene Ausbildung in einem dynamischen Berufsfeld mit sehr vielseitigen Arbeitsmöglichkeiten und vielversprechenden Perspektiven. Computerlinguist*innen sind in sehr vielen zukunftsträchtigen Bereichen gefragt, wenn auch die Stellenbeschreibungen sehr unterschiedlich sind und nicht unbedingt „Maschinelle Sprachverbeitung“ oder „Computerlinguistik“ beinhalten.

Der Abschluss qualifiziert

  • für die Arbeit in Firmen, die Sprachtechnologie benötigen, z.B. für Forschung und/oder Entwicklung (intelligente Suchmaschinen, elektronische Wörterbücher, Dialogsysteme z.B. für den Kundenservice, maschinelle Übersetzung, Textdatenbanken, Sprachsteuerung z.B. für die Maschinenbau-/Automobil-/Kommunikationsbranche, etc.). Potenzielle Arbeitgeber sind neben großen, bekannten Firmen auch immer mehr kleine Start-Up-Unternehmen, die sich auf einen Teilbereich spezialisieren.
  • für ein Masterstudium in ähnlichen Bereichen, z.B. den englischsprachigen M.Sc. Computational Linguistics in Stuttgart. Daran anschließend eröffnen sich Arbeitsgebiete an Universitäten oder in anderen Forschungseinrichtungen, die Projekte mit einem Anteil an Maschineller Sprachverarbeitung durchführen.