Damit man gedruckte und elektronische Bücher, Zeitschriften, Datenbanken, Musik-CDs, Spiele und andere Medien in Katalogen bzw. anderen Recherchesystemen finden kann, müssen sie zuerst katalogisiert werden. Dabei beschreibt man die Objekte, d. h. man erfasst Informationen über sie in einer Datenbank.
Stellen Sie sich vor, Sie beschreiben ein gedrucktes Buch für den Katalog einer Bibliothek. Welche der folgenden Informationen sind so wichtig, dass sie unbedingt erfasst werden müssen? Welche könnte man vielleicht auch erfassen, muss es aber nicht zwingend tun? Und welche würden Sie eher nicht erfassen?
Kreuzen Sie Zutreffendes an.
unbedingt
vielleicht
eher nicht
Autor*in
Wer das Buch geschrieben hat, ist eine ganz wichtige Information. Nach den Namen von Autor*innen wird auch oft im Katalog gesucht, z. B. wenn man Romane von seiner Lieblingsschriftstellerin finden möchte.
Farbe des Covers
Normalerweise interessiert uns nur das Innere eines Buchs, nicht die Farbe des Covers. In vielen Bibliothekskatalogen werden aber die Cover der Bücher angezeigt, sodass man auch einen guten optischen Eindruck bekommt.
Preis
In der Datenbank eines Online-Shops wäre eine Preisangabe natürlich unverzichtbar. Aber Bibliotheken verkaufen ihre Medien ja nicht. Deshalb: Man kann es machen, muss es aber nicht.
Titel
Der Titel ist nicht nur für die Recherche ganz wichtig, sondern auch für die Anzeige im Katalog – sonst weiß man ja gar nicht, was man eigentlich vor sich hat.
Dicke in cm
Der Umfang eines Buchs ist schon wichtig, er wird aber nicht in Zentimetern angegeben, sondern man erfasst stattdessen die Zahl der Seiten. Will man die Maße eines Buchs erfassen, gibt man in der Regel nur die Höhe des Buchrückens an.
Verlag
Der Verlag ist wichtig, weil er das Buch hergestellt hat. Auch der Verlagsort und das Erscheinungsdatum werden standardmäßig angegeben.
„2. Auflage“
Gerade bei Sach- oder Fachbüchern muss man wissen, um welche Auflage es sich handelt. Denn eine neue Auflage ist meistens auch inhaltlich überarbeitet.
Schriftart
Ob das Buch nun in Arial, Times Roman oder Calibri gesetzt ist, ist eigentlich egal. Sonderfall: Für Menschen, die nicht oder nicht mehr gut sehen, gibt es Bücher in besonders großer Schrift (Großdruckausgaben); dies würde man natürlich erfassen.
Sprache
Zwar kann man meistens schon am Titel ablesen, in welcher Sprache das Buch geschrieben ist. Aber bei einer Katalogrecherche ist es nützlich, wenn man seine Suchergebnisse nach der Sprache einschränken und sich z. B. nur Treffer auf Deutsch oder Englisch anzeigen lassen kann.
Literaturverzeichnis
Viele Bücher enthalten Literaturverzeichnisse und andere Anhänge, z. B. Register. Ob man solche Informationen erfasst oder nicht, ist freigestellt.
ISBN (z. B. ISBN 978-3-11-053868-7)
Die ISBN (Internationale Standardbuchnummer) ist eine eindeutige Nummer für genau dieses Buch und deshalb eine sehr nützliche Angabe. Die Zahlen haben übrigens eine Bedeutung, so steht etwa die „3“ für den deutschen Sprachraum und die „11“ ist die Nummer des Verlags.
Diese Aufgabe sollte Ihnen einen kleinen Eindruck von der Katalogisierung von Medien geben. Im Beispiel ging es nur um formale, also äußere Kriterien. Auch von diesen haben Sie freilich nur einen kleinen Ausschnitt gesehen: Schon bei Büchern kommen noch sehr viel mehr Informationselemente vor; wieder andere sind es z. B. bei Audioaufnahmen oder Filmen. Die Objekte werden darüber hinaus nicht nur formal beschrieben, sondern auch inhaltlich (z. B. mit Schlagwörtern für die behandelten Themen). Und natürlich ist es nicht damit getan, zu entscheiden, welche Informationen überhaupt erfasst werden. Man muss auch wissen, wie man das genau tut (z. B. schreibt man etwas einfach ab oder verwendet man bestimmte, normierte Begriffe). Dafür gibt es international angewendete Regelwerke, die man im Studium der Informationswissenschaften kennenlernt. Um die Recherche nach Medien zu verbessern, haben Informationswissenschaftler*innen außerdem viele spannende Techniken und Tools entwickelt.