Orientierung und Schlüsselkompetenzen – Aufgaben
Dieses Aufgabengebiet wurde erstellt von Magnus Pfeffer, Tobias Seidl, Filiz Tokat, Cornelia Vonhof und Heidrun Wiesenmüller.
Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.
Aufgabe 1 von 5
SMARTE ZIELE
Sowohl im Berufsalltag als auch im Privatleben haben wir es immer wieder mit Projekten zu tun. Ein Projekt ist ein einmaliges Vorhaben, das gekennzeichnet ist durch:
- einen festen Start- und Endtermin,
- Limitationen im Hinblick auf die zur Verfügung stehenden Ressourcen (z.B. Sachmittel, Arbeitszeit),
- spezifische Ziele, die erreicht werden sollen.
Besonders eine gute Definition der Ziele hat großen Einfluss auf die erfolgreiche Planung und Durchführung von Projekten. Gute Ziele sind SMART (vgl. Graf, 2019, S. 201f.) definiert (und oft ist für ein Ziel nicht ein einzelner Satz ausreichend!). Das Akronym SMART steht dabei für:
S = Spezifisch
- konkret
- eindeutig formuliert
- schriftlich fixiert
M = Messbar
- qualitativ formuliert
- quantitativ festgelegt
A = Attraktiv
- herausfordernd
- anspruchsvoll
- relevant
R = Realistisch
- erreichbar mit den vorhandenen Ressourcen
T = Terminierbar
- konkreter Zeitpunkt festgelegt
- Teilschritte festgelegt
Probieren Sie es einmal aus und formulieren Sie für sich selbst ein SMARTEs Ziel für die kommende Woche oder den kommenden Monat. Überprüfen Sie dann, ob das formulierte Ziel alle SMART-Kriterien abdeckt.
Aufgabe 2 von 5
KREATIVE PROBLEMLÖSEPROZESSE GESTALTEN
Die Berufsbilder, auf die der Studiengang vorbereitet, sind in hochdynamischen Umfeldern angesiedelt. Das bedeutet, dass es wichtig ist in der Lage zu sein, neue Situationen proaktiv zu gestalten und die Zukunft mit zu entwickeln. Deshalb ist (berufsbezogene) Kreativität und damit Innovationsfähigkeit eine wichtige Kompetenz von Absolventinnen und -absolventen. Die Frage, was Kreativität ist und wie sie sich operationalisieren lässt, ist umstritten. Bereits 1974 formulierte der Psychologe David P. Ausubel sehr treffend: „Kreativität ist einer der vagesten, doppeldeutigsten und verwirrendsten Begriffe der heutigen Psychologie und Pädagogik“ (Ausubel, 1974, S. 616). Ein bisschen einfacher wird es, wenn wir uns nicht mit der Kreativität als solcher befassen, sondern stattdessen mit kreativen Persönlichkeiten, kreativen Produkten und kreativem Denken.
Die Forschung zeigt, dass Menschen nicht per se kreativ oder unkreativ sind. Jeder kann mit der richtigen Arbeitsweise kreative Ideen entwickeln. Die dazu notwendige Prozess- und Methodenkompetenz erwerben Sie bei uns im Studium. Ein kreativer Problemlösungsprozess kann in sechs aufeinander aufbauenden Phasen unterteilt werden:
- Problementdeckung
- Informationssuche
- Ideenfindung
- Ausarbeitung und Entwicklung
- Ideenbewertung
- Anpassung und Umsetzung
Die in den einzelnen Phasen eingesetzten (kreativen) Methoden können Sie während Ihres Studiums bei uns aktiv ausprobieren und einüben.
Ordnen Sie den sechs Phasen die unten beschriebenen Prozesse zu.
Problementdeckung
Informationssuche
Ideenfindung
Ausarbeitung und Konzeptentwicklung
Ideenbewertung
Anpassung und Umsetzung
Hier geht es um das Suchen, Identifizieren und Definieren von Problemen. Dabei werden komplexe Sachverhalte analysiert und ein gemeinsames Problemverständnis im Team erarbeitet.
Um ein Problem konkretisieren, verstehen und detailliert beschreiben zu können, werden weitere Informationen benötigt. Diese werden in dieser Phase recherchiert und zusammengetragen. Sie ergänzen und erweitern die erste oberflächliche Sicht auf das Problem.
Passend zum Problem werden nun möglichst viele Lösungsideen entwickelt. Das können ganz neue Ideen oder eine Verbindung bzw. Übertragung vorhandener Konzepte sein. Viele Ideen oder Produkte basieren auf bereits bestehenden Konzepten, welche durch Kombination oder Weiterentwicklung neue Mehrwerte schaffen.
Eine Idee ist nicht mit einem Produkt gleichzusetzen. Aus der (fixen) Idee muss zunächst ein durchdachtes Konzept entstehen, dass die Eignung für die Problemlösung sowie Vor- und Nachteile des Lösungsansatzes sichtbar werden lässt.
Aus der Ideenfindung und Konzeptentwicklung entstehen oft mehrere (konkurrierende) Lösungsansätze. Für die weitere Arbeit ist es wichtig ein Konzept für die Weiterverfolgung auszuwählen. Dafür müssen die einzelnen Konzepte nachvollziehbar bewertet und gegeneinander abgewogen werden.
Aufbauend auf dem Konzept kann ein finaler Service oder ein Produkt entwickelt werden. Dabei können neue Herausforderungen/Beschränkungen sichtbar werden. Deshalb muss das Konzept schrittweise weiterentwickelt und angepasst werden, bis es umgesetzt werden kann.
Aufgabe 3 von 5
AUFGABENVIELFALT
Die Vielfältigkeit des Berufsfelds spiegelt sich in den Studieninhalten wider. Es ist aber gar nicht so einfach, sich konkret vorzustellen, wo und wie die Studieninhalte in der Praxis vorkommen. Anhand der unten beschrieben beruflichen Szenarien von Informationswissenschaftler*innen können Sie einen Eindruck gewinnen, auf welche Tätigkeiten Sie das Studium vorbereitet.
Bitte ordnen Sie die ersten sechs von zwölf zentralen Studieninhalten den jeweiligen Praxisbeispielen zu.
Sie arbeiten in einer Hochschulbibliothek und entwickeln ein Angebot für Erstsemesterstudierende. Das Angebot umfasst Bibliotheksführungen, Rechercheübungen im Internet, in Bibliothekskatalogen und in Datenbanken. Diese „Basics“ sind das elementare Handwerkszeug vieler Studienfächer und bilden die Grundlage des wissenschaftlichen Arbeitens.
Die Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz sowie Leseförderung gehören seit einigen Jahren zu den zentralen Aufgabenfeldern sowohl von Wissenschaftlichen als auch Öffentlichen Bibliotheken. Themen der Informations- und Medienkompetenz werden für unterschiedliche Zielgruppen in Form von Schulungen, Lehrveranstaltungen oder E-Learning-Modulen aufbereitet. Leseförderung wird durch Öffentliche Bibliotheken in enger Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen betrieben.
Als Leiter*in der Informationsabteilung in einem Unternehmen oder einer Bibliothek besitzen Sie fachliche Kompetenzen, um die inhaltliche Strategie und Abläufe in Ihrer Einrichtung festzulegen. Als Vorgesetzte*r haben Sie Verantwortung für das Personal und das Budget. Das bedeutet, Sie planen den Arbeitseinsatz Ihrer Mitarbeiter*innen, beschreiben die inhaltlichen Anforderungen neuer Mitarbeiterstellen und wie diese vergütet werden sollen. Darüber hinaus repräsentieren Sie die Einrichtung nach außen und betreiben Networking.
Personalführung und Leitungsverantwortung werden in Bibliotheken, Informations-, Kultur- und Bildungseinrichtungen i.d.R. zusätzlich zu fachlichen Aufgaben übernommen. Dies umfasst die Leitung von ganzen Einrichtungen, Abteilungen oder Teams und erfordert managementorientiertes sowie ökonomisches Handeln.
Während Ihrer Auskunftstätigkeit in einer Öffentlichen Bibliothek fragt Sie ein Kunde wo er Literatur zum Thema „Steuererklärung“ findet. Sie schauen im Bibliothekskatalog nach bzw. zeigen ihm, wie er in Zukunft mit dem Katalog suchen kann, gehen dabei individuell auf den Kunden ein, suchen die relevanten Medien heraus und führen den Kunden in die richtige Abteilung bzw. an das Regal.
Informations- und Auskunftsdienst sowie Kundenberatung decken den Informationsbedarf definierter Zielgruppen. Die persönliche Beratung wird ergänzt durch ein entsprechendes Angebot an Informationsmitteln und elektronische Serviceangebote wie FAQ, Linklisten oder Chatbots.
Sie arbeiten in der Rechercheabteilung einer großen Presseagentur. Eine Redakteurin hat Ihnen den Auftrag erteilt, relevante Dokumente zum Thema „Corona-Pandemie und die Auswirkung auf den Medienmarkt“ zusammenzustellen. Sie grenzen zunächst die in Frage kommenden Ressourcen ein und suchen in den passenden Datenbanken. Bei Ihrer Recherche haben Sie trotz starker Einschränkungen in der Suche mehr als 500 Treffer. In 30 Minuten möchte die Redakteurin die Informationen vor sich liegen haben. Sie müssen nun unter Zeitdruck Ihre Treffer überfliegen, anlesen, bewerten und die Dokumente heraussuchen, durch welche die Redakteurin einen guten und sachlichen Überblick erhält. Die ausgewählten Texte bereiten Sie auf und fügen Sie so zusammen, dass die wichtigsten Informationen direkt ins Auge springen.
Informationsrecherche und -vermittlung ist die professionelle und systematische Suche zur Beschaffung von Informationen in Fachdatenbanken, in Online-Katalogen, in Verbundkatalogen, Discovery-Systemen und in Suchmaschinen gemäß bestimmten Suchstrategien. Informationsspezialist*innen haben einen Überblick über den Informationsmarkt und wissen, welches Suchwerkzeug für welche Anfrage geeignet ist. Sie sind auf dem neuesten Stand der technischen Entwicklung und verstehen, was hinter den Recherchetools steckt – warum diese also leisten, was sie leisten. Die gefundenen Informationen werden selektiert und nach Relevanz bewertet. Der Zielgruppe entsprechend werden die Informationen aufbereitet und vermittelt.
Sie sind in der PR-Abteilung eines Museums beschäftigt und betreuen die Erstellung einer Informationsbroschüre über Serviceleistungen und Angebote. Die Broschüre dient als Marketinginstrument, das die realen und digitalen Sammlungen des Museums sowie weitere Dienstleistungen zielgruppenorientiert präsentieren soll. Sie verfassen Texte, erstellen Layout-Entwürfe und sprechen diese mit den zuständigen Mitarbeiter*innen ab. Sie berücksichtigen Aspekte des Presse-, Vertrags- und Urheberrechts und kümmern sich um die Finanzierung und Verbreitung der Broschüre.
Das Ziel von Public Relations oder Öffentlichkeitsarbeit ist es, ein widerspruchsfreies und glaubwürdiges Image von Unternehmen und Organisationen in der Öffentlichkeit zu entwickeln und zu pflegen. Dazu werden die Kommunikationsprozesse geplant und gesteuert.
Sie arbeiten in einer Öffentlichen Bibliothek und organisieren einmal im Monat Autorenlesungen für Senior*innen. Hierfür erstellen Sie ein Veranstaltungskonzept. Dabei stehen Sie in Kontakt mit dem Autor oder der Autorin, organisieren Räumlichkeiten, schreiben eine Pressemitteilung und platzieren diese in den relevanten Medien. Während der Veranstaltung fungieren Sie als Ansprechpartner*in für den Autor oder die Autorin, für Gäste und Medien. Nach der Durchführung werten Sie die Berichterstattung aus.
Kulturarbeit ist die Gestaltung gesellschaftlicher und ästhetischer Prozesse. Sie steht für professionelles Kulturmanagement von Institutionen und Projekten sowie für Kulturvermittlung. Dabei werden die Grundlagen eines breiten kulturwissenschaftlich-theoretischen wie betriebswirtschaftlich-praktischen Wissens vorausgesetzt.
Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz (Information Literacy)
Personalführung, Teamarbeit und Management
Informations- und Auskunftsdienst und Kundenberatung
Informationsrecherche und -vermittlung
Public Relations und Marketing
Veranstaltungs- und Kulturarbeit; gesellschaftliche und kulturelle Trends
Aufgabe 4 von 5
Bitte ordnen Sie die nächsten sechs von zwölf zentralen Studieninhalten den jeweiligen Praxisbeispielen zu.
Die Informationsabteilung eines Forschungsinstituts hat eine aktuelle Studie erworben. Nun muss diese bearbeitet werden, damit sie für die Wissenschaftler*innen im Katalog auffindbar ist. Es ist also Aufgabe der Bibliothekar*innen, das Buch für den Katalog zu beschreiben. Dabei werden Daten wie der Titel, der Name des*der Autor*in, der Name des Verlags, das Erscheinungsjahr usw. in eine Datenbank eingegeben. Unter Umständen muss auch ein neuer Datensatz für den*die Autor*in angelegt werden, um z.B. unterschiedliche Namensformen suchbar zu machen.
Katalogisierung bedeutet die Beschreibung von Objekten wie z.B. gedruckten und elektronischen Büchern, Zeitschriften, Datenbanken, Musik-CDs, Spielen und anderen Medien nach formalen Kriterien, damit man sie in Katalogen und andere Recherchesystemen finden kann. Dabei werden zahlreiche Informationselemente erfasst. Wie dies genau geschieht, ist in international angewendeten Regelwerken festgelegt.
Als Leiter*in einer Spezialbibliothek oder eines Informationszentrums innerhalb einer Einrichtung sind Sie auch für den Internetauftritt verantwortlich. Für die Verwaltung der Inhalte nutzen Sie ein Content Management System, das Ihnen auch die Umsetzung eines einheitlichen Webdesigns erleichtert. Sie evaluieren die Nutzung der Seiten, aktualisieren die Inhalte und erarbeiten kontinuierlich neue Inhalte und Angebote, die auf die Mitarbeiter*innen und deren Informationsbedarf zugeschnitten sind.
Bibliothekar*innen und Informationsspezialist*innen entwickeln in ihren Einrichtungen Konzepte für elektronische Informationsdienste und betreuen diese in Form von Datenbanken, Web-Angeboten oder anderen IT-Anwendungen und Systemen. Dazu werden Inhalte und Daten für den Zugriff über Webangebote oder für die Verarbeitung in Datenbanken aufbereitet. Diese Inhalte dienen der internen Nutzung und Recherche oder werden öffentlich zugänglich gemacht.
In einer Dokumentationsabteilung eines Verlages soll das noch bestehende Papierarchiv digitalisiert werden. Sie leiten dieses Projekt und ermitteln zu Beginn sehr gründlich, welche Bedürfnisse die künftigen Nutzer*innen der Datenbank haben. Das Team leitet aus diesen Anforderungen Projektaufgaben ab, verteilt diese unter sich und legt los. In regelmäßigen Meetings tauscht sich das Team über die Fortschritte aus. Nachdem die ersten Ergebnisse zu sehen sind, präsentiert das Team den künftigen Nutzer*innen einen ersten Prototyp und holt sich Feedback, um damit weiterzuarbeiten. Diese Runden wiederholen sich, bis die Datenbank so steht, dass die Kund*innen zufrieden und ihre Anforderungen erfüllt sind.
Projekte sind in der Regel zeitlich begrenzt und einmalig. Für das Erfüllen der Aufgabenstellung stehen begrenzte Ressourcen zur Verfügung. Um die verschiedenen Teilaufgaben, die mit einem Projekt verbunden sind, zu erarbeiten, bedarf es der Planung und Koordination durch die Projektleitung. Projekte werden in Bibliotheken, Kultur- und Bildungseinrichtungen ergänzend zum Regelbetrieb und den Standardprozessen aufgesetzt. Die Aufgabenstellung, für die das Projekt eine Lösung entwickeln soll, hat aber immer auch eine fachliche Komponente. Diese Fachkompetenz bringt das Projektteam ein.
Während Ihrer Arbeit in einem großen Musikunternehmen erstellen Sie regelmäßig schriftliche Befragungen und führen diese mit einem Online-Tool durch, um die Bedürfnisse der Kund*innen kennen zu lernen. Anschließend werden die Ergebnisse ausgewertet und in Diagrammform präsentiert.
Ein weiteres Beispiel: Während Ihrer Arbeit in einer Hochschulbibliothek führen Sie eine Paper-Pencil-Kundenbefragung durch, um die Zufriedenheit der Nutzer*innen (Studierende und Lehrende) festzustellen. Sie erstellen einen Fragebogen und führen die Befragung durch. Nach der Auswertung präsentieren Sie Ihre Ergebnisse den Leitungsgremien Ihrer Hochschule.
Unternehmen und Institutionen betreiben Benutzerforschung mit dem Ziel, ihre Dienste besser auf Kund*innen zuzuschneiden. Dies kann durch Beobachtung Befragung oder auch Methoden wie Mystery Shopping erreicht werden. Wichtiges Kriterium ist dabei die Repräsentativität. Wichtig ist auch, das Umfeld, die gesellschaftlichen, rechtlichen und technologischen Entwicklungen systematisch zu beobachten und die gewonnen Informationen für die Entwicklung der eigenen Organisation zu nutzen.
In einer Universitätsbibliothek beraten und unterstützen Sie die Wissenschaftler*innen bei der zeitgemäßen Publikation ihrer Forschungsergebnisse, z. B. in einer wissenschaftlichen Open-Access-Zeitschrift oder auf dem Dokumentenserver der Universität. Gemeinsam mit den Wissenschaftler*innen erstellen Sie auch ein Konzept dafür, wie die bei dem jeweiligen Forschungsprojekt anfallenden Daten gemanagt und zugänglich gemacht werden.
Die Unterstützung von Forschenden ist ein wichtiges Aufgabengebiet für Informationswissenschaftler*innen an Wissenschaftlichen Bibliotheken. Ein wichtiges Thema ist dabei Open Access, also die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen frei zugänglich im Internet – dies spielt auch eine wichtige Rolle im Konzept einer „Open Society“. Wissenschaftliche Bibliotheken setzen sich in vielfältiger Weise für Open Access ein und bauen auch Infrastrukturen und Dienstleistungen dafür auf, indem sie z. B. Open-Access-Zeitschriften hosten. Neben den Forschungsergebnissen sollen heute außerdem auch die zugrunde liegenden Forschungsdaten veröffentlicht und dauerhaft vorgehalten werden, um Forschungsergebnisse überprüfbar zu machen. Auch hier sind Wissenschaftliche Bibliotheken Ansprechpartner und Dienstleister für die Wissenschaftler*innen.
Als Systembibliothekar*in sind Sie verantwortlich für die Recherchesysteme einer Einrichtung. Sie konfigurieren die Suchmöglichkeiten in Katalogen und Datenbanken, überwachen die Verfügbarkeit und Erreichbarkeit der Systeme und deren Performanz. Sie passen Daten aus externen Quellen an die Formate der Recherchesysteme an und importieren diese. Gemeinsam mit den Kolleg*innen der IT-Abteilung erstellen Sie ein Backup- und Notfallkonzept, um im Fehlerfall schnell reagieren zu können. Sie aktualisieren regelmäßig das Betriebssystem und die Recherchesoftware und schulen Ihre Kolleg*innen, damit diese alle Funktionen der Systeme nutzen können.
Kataloge und Datenbanken sind noch immer der Kern aller Dienstleistungen von Informationseinrichtungen. Informationswissenschaftler*innen arbeiten in den IT-Abteilungen in einer Doppelrolle: Sie kennen die Funktionen der Systeme und die verwendeten Datenformate und können die Software entsprechend an die Bedarfe der Einrichtung anpassen und konfigurieren. Sie haben genügend allgemeine IT-Kenntnisse, um den sicheren Betrieb gemeinsam mit anderen IT-Spezialist*innen gewährleisten zu können.
Katalogisierung
Elektronische Informationsdienste, Web-Programmierung und Webtechnologien
Projektmanagement, Digitalisierung und Langzeitarchivierung
Benutzer- und Marktforschung
Forschungsnahe Dienstleistungen, Open Society
Bibliotheksinformationssysteme, Information Retrieval, Datenbanken und Suchmaschinen.
Aufgabe 5 von 5
FAKE NEWS ERKENNEN
Fake News sind gefälschte oder irreführende Nachrichten, die gezielt verbreitet werden, um einer Person, einer Gruppe oder einer Organisation Schaden zuzufügen (vgl. Sängerglaub/ Meier/ Rühl, 2018, S. 11). Wichtig ist deshalb, Fake News erkennen und enttarnen zu können.
Informationswissenschaftler*innen kennen Methoden und Vorgehensweisen, um in der Informationsflut gesicherte Informationen von falschen zu trennen. Dabei kennen und nutzen sie natürlich auch bekannte Suchmaschinen. Sie kennen und nutzen aber auch viele weitere Informationsquellen und sie schulen ihre Kund*innen, damit diese selbst recherchieren können und machen sie zu informationskompetenten Nutzer*innen.
Stellen Sie sich vor, Sie erhalten eine Nachricht auf Ihrem Smartphone über einen Ihrer Social-Media-Kanäle. Sie sehen ein Bild, einen reißerischen Titel und einen knappen Bericht. Es ist eine Meldung, die Sie emotional berührt.
Was tun Sie jetzt?
Sie nehmen die Meldung ernst und teilen diese sofort. Schließlich müssen alle informiert werden.
Wenn Meldungen unreflektiert weitergeleitet werden, trägt jede*r Absender*in dazu bei, dass sich Falschmeldungen blitzschnell verbreiten.
Sie checken die Quelle.
Da in der digitalen Welt alle Nutzer*innen potenzielle Produzent*innen von Meldungen sein können, müssen Sie prüfen, wer Verfasser*in der Meldung ist. Ist eine Website genannt, dann prüfen Sie diese Website.
Sie geben den Titel der Meldung in die Suchmaschine Ihres Vertrauens ein und finden keinen anderen Artikel dazu. Nun können Sie sicher sein, dass es sich um eine echte Meldung handelt, von der Sie als erstes erfahren haben.
Wenn Sie gar keine weiteren Informationen finden können, spricht Vieles dafür, dass es sich um eine bewusst gestreute falsche Meldung handelt.
Sie machen einen Screenshot des beigefügten Bildes und nehmen eine „Rückwärtssuche“ vor.
Bilder können aus einem Kontext gerissen werden. Die Rückwärtssuche eines Bildes bietet die Möglichkeit, den ursprünglichen Bericht zum Bild zu finden.
Sie prüfen die Nachricht auf einer offiziellen Website.
Offizielle Websites, wie bspw. die einer Stadt, eines Amtes, etc. stellen Informationen zur Verfügung, decken aber auch existierende Fake News auf, die sich zu sehr verbreiten.
Sie haben schnell herausgefunden, dass es sich um eine Falschmeldung handelt und weitere Fakten gesammelt, um dies zu belegen. Sie behalten diese Information für sich.
Sie können dazu beitragen, dass sich Fake News „in Luft auflösen“, in dem Sie Ihre Erkenntnisse teilen und mit Fakten aufklären.
Sie haben einen kleinen Überblick darüber bekommen, welche Schritte notwendig sind, um eine Nachricht zu verifizieren. Wir sind überzeugt, dass Informationskompetenz eine elementare Fähigkeit der Wissens- und Informationsgesellschaft ist. Informationswissenschaftler*innen haben hier die gesellschaftliche Verantwortung, nicht nur selbst informationskompetent zu agieren, sondern ihre Informationskompetenz auch in Schulungen, Workshops, den sozialen Medien etc. aktiv weiterzugeben.