Medien – Medienproduktion und -evaluation
Im Modul ‚Mediengestaltung, -produktion und -evaluation‘ wird Ihnen in unserem Studiengang vermittelt, wie interaktive Medien und entsprechende Angebote für das computergestützte Lernen konzipiert, prototypisch umgesetzt und evaluiert werden können. Dabei lernen Sie Werkzeuge und Produktionsschritte zur Entwicklung interaktiver Medien praktisch kennen, beispielsweise für die Bildbearbeitung, für das Prototyping und für die Durchführung von Nutzertests. Die Vermittlung der entsprechenden Skills und Kompetenzen erfolgt dabei praxisnah am Beispiel eines Projekts, das Sie in Kooperation mit externen Partnern und Auftraggebern im Team mit Kommiliton*innen durchführen.
Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.
Aufgabe 1 von 1
GESTALTGESETZE DER WAHRNEHMUNG UND IHRE BEDEUTUNG FÜR DAS CONTENT DESIGN
Wussten Sie schon, dass viele Entwickler*innen ihre Apps und Internetseiten gestalten, um die Wahrnehmung ihrer Nutzer*innen zu lenken sowie deren Handeln zu beeinflussen? Dabei bedienen sie sich keiner ‚zwielichtigen Tricks‘, sondern greifen auf Erkenntnisse über die menschliche Wahrnehmung zurück. Unser heutiges Verständnis von Wahrnehmung basiert u.a. auf der Forschung der Gestaltpsychologie. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie wir unsere Umwelt in vielfältige Formen gliedern und die Vielzahl von Sinneswahrnehmungen bewerten und ordnen (Hoffmann, 2013, S. 61). Oder anschaulicher formuliert: Warum interpretieren wir in Abb. 1 zwei aufeinanderliegende Quadrate, anstelle von acht Dreiecken, die sich kreisförmig um ein Achteck schmiegen?
Nach Auffassung der Gestaltpsychologen folgt unsere Wahrnehmung gesetzmäßigen Mechanismen, die sie in Form von Gestaltgesetzen beschreiben (Wertheimer, 1923, S. 301). Wo man diese bei der Gestaltung von Internetseiten wiederfindet, möchten wir Ihnen anhand eines Beispiels verdeutlichen.
Das Gesetz der Kontinuität
Die menschliche Wahrnehmung bevorzugt den einfachsten Weg. Wir ziehen es beispielsweise vor, einer Linie kontinuierlich zu folgen, anstatt einen Richtungswechsel vorzunehmen. Dabei fügen wir auch Linien hinzu, wo eigentlich keine (durchgezogenen) zu sehen sind. Außerdem nehmen wir Elemente als zusammengehörend wahr, wenn diese in nicht allzu großem Abstand einer gemeinsamen Richtung folgen. Wären wir nicht in der Lage, solche Zusammenhänge zu bilden, würden wir in der nachfolgenden Grafik keine gestrichelte Linie, sondern lediglich eine Vielzahl von kleinen Strichen sehen (Wäger, 2016, S.66).
Aufgabenstellung
Bitte werfen Sie einen Blick auf den Screenshot der Website unseres Studiengangs (vgl. Abb. 4). Wo findet sich hier das Gesetz der Kontinuität wieder? Ihre Überlegungen können Sie mit der Lösung im nächsten Aufklappelement vergleichen.
Lösung
Auf unserer Website bilden die Navigation im Kopfbereich, die Überschriften der Teaser-Boxen (Bachelor, Master usw.) sowie die Verlinkungen im Footer-Menü eine horizontale Linie (vgl. Abb. 5).