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× Die Beispielaufgaben sollten an einem PC bearbeitet werden.

Linguistik – Morphologie

Auf der Wortebene ist z.B. die Zerlegung in einzelne Wortbestandteile interessant, um die Bedeutung und/oder die Funktion eines Wortes zu analysieren.

Im Deutschen können nahezu beliebig viele und beliebig lange Wörter gebildet werden, indem etwa Substantive/Hauptwörter kombiniert werden (Fachbegriff: Komposition). Das bekannteste Beispiel dazu ist wohl der Donaudampfschiffkapitänsmützenknopf... Eine weitere Möglichkeit ist die Wortbildung durch das Kombinieren von Wortstämmen und „Affixen“ („Zusätzen“; Fachbegriff hierfür: Derivation). Beispiele sind: herz+lich, schraube+n, Ge+renn+e. Meist entsteht dabei ein neues Wort einer anderen Wortart (etwa von Substantiv zu Adjektiv).

Wenn Wörter für eine bestimmte Verwendung angepasst/„gebeugt“ werden, nennt man das Flexion. Beispiele hierfür sind: ge+les+en, Auto+s, bunt+e.

Natürlich kommen all diese Phänomene auch in Wörtern gemischt vor, z.B. in „meistverkauften“.[1]

Auch für die Erzeugung natürlicher Sprache durch Sprachverarbeitungssysteme sind solche Regeln notwendig, da nicht alle möglichen Formen (z.B. in einem Lexikon) aufgelistet werden können.


Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.

Aufgabe 1 von 2

WELCHES ZUSAMMENGESETZTE WORT TANZT AUS DER REIHE?

In der folgenden Wortliste gibt es ein zusammengesetztes Wort, das nicht zu den anderen passt.

Bitte kreuzen Sie das Wort an, das heraussticht.

Bitte auswählen

Apfelsaft

„Saft aus ...“

Tomatensaft

„Saft aus ...“

Hustensaft

„Saft gegen ...“

Karottensaft

„Saft aus ...“

Kirschsaft

„Saft aus ...“

Die Struktur der Wörter ist gleich (Substantiv + Substantiv), aber die Zusammensetzung der Wortbedeutung aus der Bedeutung der Teile kann sehr unterschiedlich sein – eine Herausforderung für die automatische Sprachverarbeitung! Sprachgefühl und erlerntes Wissen ermöglicht es uns Menschen, solche Fälle unbewusst korrekt zu verstehen und zu verwenden – für ein Computersystem muss all das Hintergrundwissen ausdrücklich zur Verfügung gestellt werden (in neueren Systemen wird es auch aus riesigen unaufbereiteten Datenmengen „gelernt“: Stichwort „Maschinelles Lernen“).