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Entwicklung und Lernen – Spielen und Lernen

Dieses Aufgabengebiet wurde entwickelt von Christoph Lindenfelser.


Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.

Aufgabe 1 von 1

SPIELFORMEN IM KINDESALTER

Im Spiel setzen sich Kinder mit ihrer Identität auseinander und entwickeln in der Interaktion mit anderen soziale Kompetenzen. Sie drücken sich im Spiel verbal und nonverbal aus und erwerben kommunikative Kompetenzen. Sie suchen und bearbeiten motiviert und selbstbestimmt Aufgaben, entwickeln und entdecken Lösungen und erleben sich dabei als selbstwirksam.

Die Spielentwicklung des Kindes lässt sich in verschiedenen Spielformen darstellen (in Anlehnung an Hauser S. 57-130, 2013; Renner, 2008, S. 101-144): Eine Spielform wird als Funktionsspiel oder sensomotorisches Spiel bezeichnet. Diese Spielform bezieht sich auf Vorgänge und Tätigkeiten, bei denen Wahrnehmungseindrücke mit motorischen Aktivitäten verknüpft und körperliche Funktionen eingesetzt werden. Im Konstruktionsspiel werden Materialien und Dinge zu Gestaltungen bzw. Produkten zusammengefügt, geleitet von der Freude am Tun und von Zielvorstellungen, die sich im Spielprozess ändern können. Im Symbol- und Rollenspiel erfolgen Spielprozesse unter fiktiven Annahmen. Gegenstände werden umgedeutet, Rollen übernommen und in Spielprozesse, die untereinander – wie in kleinen Drehbüchern – ausgehandelt werden, erprobt. Im Regelspiel stehen die Spielregeln im Vordergrund. Diese bestimmen, wie das Spiel startet, wie und was den Spielverlauf beeinflusst und wie das Spiel beendet wird. Es setzt komplexere kognitive Anforderungen, wie Regelverständnis oder Merkfähigkeit sowie eine Gleichwertigkeit der Mitspielenden, insbesondere bei wettkampforientierten Regelspielen, voraus.

Ordnen Sie die beschriebenen Spielsituationen den Spielformen zu.

Funktionsspiel / Sensomotorisches Spiel
Konstruktionsspiel
Symbol- und Rollenspiel
Regelspiel

Ein Kind fährt mit einem Laufrad im Kreis herum.

Ein Säugling liegt auf dem Wickelbrett, greift nach einer Rassel und schüttelt diese immer wieder.

Kinder springen immer wieder vom Rand in das Wasserbecken.

Mehrere Kinder spielen Seilhüpfen während der Pause auf dem Schulhof.

Ein Kind sitzt im Sandkasten und baut eine Ritterburg.

Zwei Kinder bauen aus Legosteinen einen hohen Turm.

Kinder rufen: „Wir brauchen Stühle und Tücher und dann machen wir einen langen Tunnel.“

Kinder sammeln Steine, Blätter und Tannenzapfen und legen damit auf dem Waldboden die Figur eines Zwerges.

Ein Kind nimmt einen roten Bauklotz, reicht ihn an ein anderes Kind weiter und sagt: „Da, ein roter Apfel.“

Ein Kind legt eine Puppe auf den Teppich, deckt sie zu und singt ein Gute-Nacht-Lied.

Ein Kind ruft: „Larissa, komm zu uns! Wir sind die Polizei und fangen Räuber“.

Ein Kind erklärt: „Ich bin ein Krokodil und beiße Dich“.

Oma Clara spielt mit Emil „UNO“.

Im Morgenkreis spielen alle zusammen „Mein rechter, rechter Platz ist leer …“.

Im Väter-Kind-Treff spielt Papa Hubert mit einer Kindergruppe „Memory“.

Vier Kinder spielen „Mensch ärgere Dich nicht“.

Kinder erleben und erproben sich in allen Spielformen. Sie erwerben Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen, die wichtig für ihre weitere Entwicklung, ihr Verständnis von Sachverhalten und ihre Gestaltung von Interaktionen mit anderen sind. Deshalb gehört es zur Aufgabe von Kindheitspädagog*innen, bei der Gestaltung von Lernumgebungen in Innen- und Außenbereichen und durch Spielanregungen Kindern interessante, reizvolle und auch herausfordernde Spielerfahrungen in allen Spielformen zu ermöglichen. Studierende der Elementarbildung lernen dies im Verlauf ihres Studiums.