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Kindheit und Familie – Aufwachsen von Kindern

Dieses Aufgabengebiet wurde erstellt von Jutta Sechtig.


Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.

Aufgabe 1 von 1

WAS KENNZEICHNET DAS AUFWACHSEN VON KINDERN?

Das Aufwachsen von Kindern kann aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden: Der erste und wichtigste Ort des Aufwachsens ist die Familie – als Sozialisations- und Bildungsort. Hier können wir uns z.B. fragen, in welchen Familienkonstellationen, unter welchen familialen Bedingungen Kinder aufwachsen. Weitere wichtige Orte des Aufwachsens und der Bildung sind frühpädagogische Institutionen wie z.B. Kindertageseinrichtungen. Hier stellt sich u.a. die Frage, welche Bedeutung diese Institutionen im Verlauf der kindlichen Bildungsbiographie heute haben oder inwiefern Kinder von einem Besuch profitieren. Im Folgenden werden ausgewählte Statements präsentiert, die zum Nachdenken über das Aufwachsen von Kindern in Deutschland anregen.

Lesen Sie die jeweilige Aussage sorgsam durch und schätzen Sie ein, ob diese stimmt oder nicht.

Das stimmt!
   
Das stimmt nicht!

Die Familie spielt die wichtigste Rolle für die Entwicklung eines Kindes.

Der Großteil der minderjährigen Kinder in Deutschland wächst bei Alleinerziehenden auf.

Für die Entwicklung von Kindern ist es nicht bedeutsam, in welcher Familienform (alleinerziehendes Elternteil, zwei Mütter oder zwei Väter, Vater und Mutter) sie aufwachsen.

Die meisten Kinder in Deutschland wachsen als Einzelkind auf.

Trennen sich (heterosexuelle) Elternpaare, ist der Vater für die Kinder nicht mehr wichtig.

In Deutschland lebt etwa ein Drittel aller Kinder unter 18 Jahren in Familien mit Migrationshintergrund.

Bei fast jeder Scheidung sind Kinder betroffen.

Armutsrisiken haben für Kinder keine negativen Folgen.

Kinder profitieren nicht vom Besuch einer Kindertageseinrichtung.

Zu den häufigsten und auch Lieblingsaktivitäten im Alltag von Kindern zwischen zwei und fünf Jahren gehört das Spielen – drinnen und draußen.

Kaum ein Kind unter drei Jahren verbringt einen Teil seines Alltags in Kindertagesbetreuung.

Die Betreuung von Kindern außerhalb der Familie gehört heute zur Normalbiographie von Kindern unter sechs Jahren.

Kinderrechte müssen nicht erworben werden, sondern sind Ausdruck der jedem Kind innewohnenden Würde.

Kinderrechte sind im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert.

Kindertageseinrichtungen nehmen einen Schutzauftrag für das Wohl des Kindes wahr.

Wissen über das Aufwachsen von Kindern wird auf unterschiedlichen Wegen geschaffen. In dieser Aufgabe wurde im Wesentlichen auf zwei ausgewählte Forschungsberichte zurückgegriffen:

Der Familienreport der Bundesregierung ist erstmals 2009 erschienen. Er berichtet seitdem umfassend über Daten und Informationen rund um das Familienleben und die Familienpolitik in Deutschland. Zunächst erschien der Familienreport jährlich, dann in etwas größeren Abständen. Der Aktuellste, der hier zu Grunde gelegt wurde, ist aus dem Jahr 2017 (BMFSFJ, 2017). Inzwischen können somit auch Entwicklungen auf einer breiten Datenbasis längsschnittlich nachgezeichnet werden. Grundlage bilden sowohl aktuelle Daten, z.B. des Statistischen Bundesamtes, sowie wissenschaftliche Studien und repräsentative Bevölkerungsumfragen.

Die miniKIM-Studie zur Mediennutzung von Kindern zwischen zwei und fünf Jahren wurde bisher 2012 und 2014 vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) durchgeführt. Es handelt sich um eine querschnittlich angelegte Untersuchung, die keine Auskunft über Verläufe und Veränderungen im engeren Sinne geben kann. Die hier berichteten Ergebnisse stammen aus der repräsentativen miniKIM-Studie 2014 (mpfs, 2015), die als Befragung von 623 Haupterziehenden – mehrheitlich Müttern – von Kindern der genannten Altersgruppe angelegt war. Die Ergebnisse spiegeln daher „die Mediennutzung der Kinder aus der Perspektive der Eltern“ (mpfs, 2015, S. 3).

Das Wissen darüber, wie Kinder heute aufwachsen, ist ein wesentlicher Motor, um in den frühpädagogischen Arbeitsfeldern auf Bedarfe und Themen von Kindern und Familien professionell zu (re-)agieren. Es regt zum Nachdenken an und stellt eine wesentliche Grundlage pädagogischen Handelns dar.