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Praktische Philosophie – Einführung

Die Philosophie kann im Großen und Ganzen in die theoretische und praktische Philosophie unterteilt werden. Wie aus dem Namen zu entnehmen ist, beschäftigt sich die praktische Philosophie mit der Praxis. Der Begriff ‚Praxis‘ kommt aus dem Griechischen und heißt so viel wie ‚Handlung‘. Der Hauptgegenstand der praktischen Philosophie ist also das menschliche Handeln. Ein Teilaspekt der praktischen Philosophie ist etwa die politische Philosophie, die sich mit Fragen rund um das Thema der Politik und mit dem politischen Handeln befasst.

Das Zentrum und die Grundlage der praktischen Philosophie bildet die Ethik, mit der sich auch die folgenden Aufgaben beschäftigen werden. (Pieper: Einführung in die Ethik, S. 61-63) Die Ethik befasst sich mit normativen Fragen. Sie fragt nach dem moralisch guten Handeln. (Vgl. Schweidler: Kleine Einführung in die angewandte Ethik, S. 11) Wir stellen uns im alltäglichen Leben oft die Frage, ob dieses oder jenes Handeln moralisch richtig ist. Wir machen uns ethische Gedanken und sind damit schon mittendrin in der Ethik. (Vgl. Pieper: Einführung in die Ethik, S. 17-18)

Eine Teildisziplin der Ethik ist die angewandte Ethik. Dort werden ethische Prinzipien und Theorien auf konkrete Situationen des menschlichen Lebens angewandt. Teildisziplinen der angewandten Ethik sind etwa die Tierethik, die Klimaethik oder die medizinische Ethik. Die Frage nach der moralischen Beurteilung von Schwangerschaftsabbrüchen etwa ist eine Problematik, der sich die angewandte Ethik widmet. (Vgl. Pieper: Einführung in die Ethik, S. 92-94)

Während die angewandte Ethik darüber spricht, wie menschliches Handeln zu bewerten ist und wann es in moralischer Hinsicht gut ist, stellt die Metaethik eine viel grundlegendere Frage. Sie widmet sich den ethischen Theorien im ganz Allgemeinen und beschäftigt sich etwa mit einer Analyse der Sprache der Moral. (Vgl. Birnbacher: Analytische Einführung in die Ethik, S. 434) Sie fragt zum Beispiel auch, ob moralische Urteile objektive Gesetze oder subjektiv sind. (Pieper: Einführung in die Ethik, S. 86-89)

Die praktische Philosophie ist ein weites Feld. Aber sie ist, indem sie sich mit der Praxis beschäftigt, nah an unserem Leben dran. Das macht sie besonders reizvoll. Während man sich in der theoretischen Philosophie manchmal in abstrakte und lebensferne Gedankenexperimente verliert, dreht sich die praktische Philosophie um unser menschliches Handeln.


Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.