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Unternehmensführung und Personal – Unternehmen und Umwelt

Dieses Aufgabengebiet wurde erstellt von Sybille Schwarz.


Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.

Aufgabe 1 von 1

UNTERNEHMERISCHE ENTSCHEIDUNG UND VERANTWORTUNG

Zunehmend wird deutlich, dass die negativen Auswirkungen wirtschaftlichen Handelns unternehmerische Verantwortung erfordern. Deshalb hat die Betriebswirtschaft das Konzept der unternehmerischen Verantwortung für gesellschaftliche Belange unter dem Stichwort Corporate Social Responsibility (CSR) etabliert. Zur Verantwortung einer Führungskraft gehört es mittlerweile, sich neben ökonomischen auch ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen. Das Thema Klimawandel macht deutlich, dass die Auswirkungen des Produzierens und Konsumierens zu berücksichtigen sind, da sie Einfluss auf globale Entwicklungen haben. Der Ruf bzw. die Reputation eines Unternehmens spielen zunehmend eine Rolle. Die Herausforderungen bestehen somit darin, neben ökonomischen auch ökologische und soziale Aspekte in der Wertschöpfungskette zu verankern. Dies kann bei der Produktentwicklung beginnen, z.B. der Entwicklung eines Bürostuhls aus recyceltem Material. Aber auch, wenn dieser ganz klassisch aus Holz, Metall und Stoff besteht, kann darauf geachtet werden, dass bspw. Holz aus zertifizierter Forstwirtschaft verwendet wird, die Metallbearbeitung unter Einhaltung internationaler Arbeitsbedingungen stattfindet und die Stoffe aus natürlichen Materialien bestehen. An der Erstellung, Nutzung und ggf. Wiederverwertung eines Bürostuhls sind viele Menschen, häufig in unterschiedlichen Ländern, beteiligt. Der Holzlieferant kommt möglicherweise aus dem Schwarzwald, der Stoff wird in Frankreich gewebt, das Drehgestell aus Metall in China gefertigt und die Reste des Stuhls werden, nachdem er in Polen zusammengebaut und in Deutschland genutzt wurde, in Malaysia entsorgt. Die Wertschöpfungskette umfasst sämtliche Aspekte im Lebenszyklus eines Stuhls, denn Globalisierung bedeutet internationale Arbeitsteilung. So spiegelt die Wertschöpfungskette unterschiedliche Handlungsfelder wider, die von der Unternehmensführung entsprechend gestaltet werden können.

Sind folgende Aussagen des Geschäftsführers eines Büromöbelherstellers aus Sicht der Betriebswirtschaft richtig oder falsch?

richtig
   
falsch

Holz aus zertifizierter Forstwirtschaft ist teurer und hat höhere Verkaufspreise zur Folge.

Niedrige Löhne erhöhen die betriebswirtschaftliche Rentabilität.

Einen Bürostuhl aus recyceltem Material werden Kund*innen nicht akzeptieren. 

Unzureichende Arbeitsschutzbedingungen der Lieferanten gehen uns nichts an.

Wir sollten über die Einrichtung einer Kita nachdenken, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Mitarbeiter*innen zu erleichtern.

Die Wertschöpfungskette eines Bürostuhls führt vor Augen, dass unternehmerische Verantwortung mehrdimensional ist und den gesamten Lebenszyklus eines Produkts umfasst, von der Gestaltung der Lieferantenbeziehungen bis hin zur Nutzung und ggf. Recycling eines Bürostuhls. Dabei muss die Unternehmensführung ökonomische, ökologische und soziale Anliegen in Einklang bringen.

Die Betriebswirtschaft unterstützt ein ganzheitliches Führungsverständnis, das der zunehmenden Vernetzung einer globalen Wirtschaft mit vielseitigen Wechselwirkungen und Abhängigkeiten gerecht wird. Ökonomischen Leistungsfähigkeit, die sich in Gewinn- bzw. Rentabilitätszielen ausdrückt, muss nicht zwingend mit ökologischen und gesellschaftlichen Anliegen in Konkurrenz treten. Vielmehr können sich unterschiedliche Zieldimensionen durch eine verantwortlich und innovativ handelnde Unternehmensführung ergänzen.