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Schwerpunktbildung – Algebraische Geometrie

Abb. 1: Singuläre kubische Fläche
Grafik: Jörg Zintl

Algebraische Geometrie ist die Synthese geometrischer Intuition mit der formalen Logik der Algebra. Ihr Einfluss geht weit über die Mathematik aus, von den Welten-Modellen der Physik bis hin zur Computeralgebra und Kryptographie in der Informatik.

Bereits in der Schule lernt man, eine algebraische Formel geometrisch zu interpretieren. Zu einer Funktion in einer Variablen X zeichnet man eine Kurve in der X-Y-Ebene: den Graphen der Funktion.

In diesem Beispiel wollen wir den umgekehrten Weg gehen. Wir beginnen mit einer Kurve (genauer: einem Graphen). Nach einer kurzen Vorüberlegung in Aufgabe 1 führen wir in Aufgabe 2 eine ‚Rechenregel‘ ein, mit der wir Punkte auf der Kurve ‚addieren‘ können. Alles was wir dazu benötigen ist ein Blatt Papier und ein Lineal.


Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.

Aufgabe 1 von 2

Wir betrachten die Funktion \(f (X) = X^3 − X\).

Ihr Graph besteht aus allen Punkten \(P = (X,Y)\) mit der Eigenschaft, dass \(Y = f (X)\) gilt.

Abb. 2
Grafik: Jörg Zintl

Welche der folgenden Aussagen trifft für den Graphen von \(f\) zu?

wahr
   
falsch

Für jeden Punkt \(P = (X,Y)\), der auf dem Graphen liegt, liegt auch der punktsymmetrisch gespiegelte Punkt \(P^* = (−X, −Y )\) auf dem Graphen.

Sind \(P\) und \(Q\) zwei verschiedene Punkte auf dem Graphen, dann schneidet jede Gerade durch \(P\) und \(Q\) den Graphen in insgesamt genau 3 Punkten.

Sind \(P\) und \(Q\) zwei verschiedene Punkte auf dem Graphen, dann schneidet jede Gerade durch \(P\) und \(Q\) den Graphen in insgesamt höchstens 3 Punkten.

Jede Gerade, die weder parallel zur Y–Achse noch parallel zur X-Achse ist, schneidet den Graphen in mindestens 2 Punkten