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Lebensmitteltechnologie, Gerätetechnologie – Beispielaufgaben

Dieses Aufgabengebiet wurde erstellt von Astrid Klingshirn.


Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.

Aufgabe 1 von 2

EINFLUSS DES NUTZERVERHALTENS AUF DEN ENERGIEVERBRAUCH VON KÄLTEGERÄTEN

Abb. 1
Grafik: Tumisu / Quelle: Pixabay

Die Energieverbrauchskennzeichnung von Hausgeräten ist inzwischen für fast alle Haushaltsgeräte verpflichtend. Hintergrund ist die Ökodesign-Richtlinie der EU (Richtlinie 2009/125/EG). Sie hat zum Ziel die Umweltwirkungen von energieverbrauchsrelevanten Produkten unter Berücksichtigung des gesamten Lebensweges zu mindern. Dazu werden für jede Gerätekategorie (z.B. Kühlschränke, Kaffeemaschinen, Backöfen) spezifische Anforderungen an das Produktdesign festgesetzt. Die Kennzeichnung der verbrauchsrelevanten Parameter erfolgt über das Energielabel.

Bei Kühl- und Gefriergeräten, die einen Gesamtanteil am Energieverbrauch eines privaten Haushalts von ca. 17% haben, wurden in den vergangenen Jahren deutliche Verbesserungen der Energieeffizienz erzielt. Zur Reduktion des Energieverbrauchs tragen vor allem der Einsatz optimierter Kältekreislaufkomponenten wie drehzahlgeregelter Verdichter oder die Verbesserung der Isolation bei. Das Energielabel für Kühlgeräte umfasst aktuell die Energieeffizienzklassen von A+++ (beste Klasse) bis D (schlechteste Klasse), wobei heute ausschließlich Geräte, die eine Kategorie von A+ oder besser haben verkauft werden dürfen. Die Energieeinsparung eines Geräts der Kategorie A+++ gegenüber A+ beträgt durchschnittlich 50%. Ab dem 1. März 2021 erfolgt die Anpassung der Effizienzklassen für neue Geräte: Das neue Energielabel streicht die Plusklassen und kategorisiert die Energieeffizienz von A (beste) bis G (schlechteste) und auch die Berechnungsgrundlagen ändern sich.

Die Angaben des Energielabels basieren auf festgelegten Prüfstandards, die definierte Nutzungs- und Umgebungsbedingungen vorgeben. Doch auch das Verbraucherverhalten hat einen maßgeblichen Einfluss auf den Energieverbrauch.

Entscheiden Sie, welche Aussagen zum Einfluss der Nutzer auf den Energieverbrauch von Kühlgeräten richtig oder falsch sind.

richtig
   
falsch

Türöffnungen tragen maßgeblich zu einer Erhöhung des Energieverbrauchs eines Kühlschranks bei.

Der Aufstellort des Kühlschranks innerhalb der Küche spielt keine Rolle.

Das Auftauen von Gefriergut im Kühlschrank spart Energie.

Das Einlagern von warmen Speisen ist zu vermeiden.

Verbraucherinnen und Verbraucher tragen entscheidend zum Energieverbrauch von Kühlgeräten bei und können durch entsprechendes Verhalten die Energiebilanz optimieren.

Der Energieverbrauch eines Kühlgerätes hängt maßgeblich vom Wärmeenergieeintrag ab. Der Wärmeenergieeintrag erfolgt zu ca. 55% durch die Isolation des Geräts und wird damit maßgeblich durch die Wärmeeinstrahlung am Aufstellort beeinflusst. Daneben tragen mit je ca. 10-15% die Türdichtung, die Einlagerungen von Lebensmitteln und Türöffnungen zum Wärmeeintrag bei. Zudem spielt die eingestellte Lagertemperatur eine entscheidende Rolle. Eine Temperaturerniedrigung um 1°C führt zu einer Erhöhung des Energieverbrauchs um ca. 6%. Hier ist jedoch immer das Thema Lebensmittelqualität und -sicherheit in der Gesamtbetrachtung zu berücksichtigen: Je niedriger die Temperatur, desto besser der Qualitäts- und Frischeerhalt und desto höher der Energieverbrauch.

Daneben spielen auch die Ordnung innerhalb des Geräts, was die Türöffnungsdauer reduzieren kann, sowie die Nutzung von Energiesparmodi, bzw. die Urlaubsschaltung eine Rolle.

All diese Parameter sind in der Verbraucherberatung, als Analyseparameter für Testinstitute und bei der Optimierung der Auslegung von Kühlgeräten durch Hersteller wichtige Forschungs- und Entwicklungsfelder.