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Sensorik, Produktentwicklung – Beispielaufgaben

Dieses Aufgabengebiet wurde erstellt von Sina Linke-Pawlicki und Cornelia Silcher.


Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.

Aufgabe 1 von 2

DER MENSCH ALS MESSINSTRUMENT – ANWENDUNG DER LEBENSMITTELSENSORIK

Die Lebensmittelsensorik ist eine wissenschaftliche Methode, um Lebensmittel anhand der menschlichen Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, Schmecken) zu beschreiben und zu beurteilen. Hierbei gibt es zwei unterschiedliche Ansätze: die analytischen Methoden und die hedonischen Methoden. Beide Ansätze liefern unterschiedliche Ergebnisse.

Bitte ordnen Sie die Begriffe, die jeweils entweder charakteristisch für den hedonischen oder charakteristisch für den analytischen Ansatz sind, entsprechend zu. Ziehen Sie dafür die Begriffe mit der Maus zum richtigen Verfahren.

analytisch
hedonisch

geschulte Prüfpersonen

wenige (ca. 10-15) Prüfpersonen

objektive Prüfung

Produkteigenschaften

reproduzierbares Ergebnis

kontrollierte Testumgebung

nicht speziell geschulte Konsument*innen/Verbraucher*innen

viele (> 60) Prüfpersonen

subjektive Prüfung

Präferenz und Akzeptanz

emotional gesteuertes Ergebnis

unkontrollierte Testumgebung

Abb. 1: Kabine für sensorische Tests

Die Beurteilung von Lebensmitteln mittels des analytischen Verfahrens findet üblicherweise in speziellen Sensorik-Laboren und dort in sogenannten Sensorik-Kabinen, wie in der Abbildung 1 dargestellt, statt. Die geschulten Prüfpersonen beantworten einzeln in den Sensorik-Kabinen Fragen zu Intensitäten von Produkten bspw. bewerten sie den Süßegrad auf einer Skala von 0 bis 10. Mit analytischen Verfahren werden hauptsächlich Informationen darüber gewonnen, ob und in welchem Maße ein Unterschied zwischen zwei oder mehreren Produkten besteht (z.B. bei der Änderung der Rezeptur von Keksen). Dieser Unterschied kann sich auf die Farbe, den Geruch, den Geschmack oder auch die Textur der Produkte beziehen. So kann beispielsweise über analytische Tests abgesichert werden, dass die Erwartung von Verbraucher*innen an den immer identischen Geschmack eines bestimmten Lebensmittels im Supermarkt durch Rezepturänderungen infolge der Verwendung von Zutaten anderer Lieferanten nicht enttäuscht wird. Dazu wird in diesem Fall in analytischen Tests bestätigt, dass kein Unterschied wahrnehmbar ist zwischen dem Lebensmittel vor und dem Lebensmittel nach der Rezepturänderung.

Hedonische Tests können hingegen z.B. in Einkaufszentren oder auch bei den Testpersonen zu Hause stattfinden. Hierbei wird ermittelt, wie gut ein Produkt oder Lebensmittel Verbraucher*innen gefällt bzw. ob sie es kaufen würden. Hedonische Tests dienen demzufolge dazu, Informationen zu liefern, wie gut ein Produkt bei Verbraucher*innen ankommt, d.h. wie gut sich ein Produkt voraussichtlich verkaufen wird und/oder was evtl. am Produkt noch verbessert werden könnte.