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Deutsch – Beispielaufgaben

Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.

Aufgabe 1 von 5

GRAPHEMATISCHE PRINZIPIEN

Die Graphematik zeigt verschiedene Prinzipien auf, wie Wörter verschriftlicht werden können (vgl. Busch/Stenschke 2008).

  1. Phonologisches Prinzip: ‚Schreibe, wie du sprichst‘. Nach diesem Prinzip ist jedem Phonem ein Graphem (bestehend aus einem oder mehreren Graphen) zugeordnet.
  2. Silbisches Prinzip: Damit lässt sich u.a. die Konsonantenverdopplung erklären. Anders als beim phonologischen Prinzip wird hier der silbische Kontext bedeutsam. Folgt nach einem kurzen Vokal ein Konsonant als Silbengelenk, wird dieser verdoppelt, so dass er sich sowohl am Ende der ersten als auch am Anfang der zweiten Schreibsilbe wiederfindet, wenn er nicht ohnehin schon durch mehrere Graphen realisiert wird. Beispiel: <hallen> vs. <halten>
  3. Morphologisches Prinzip: Morpheme in verschiedenen Verwendungen (Flexionsformen oder Wortbildungen) werden immer gleich geschrieben (Morphemkonstanz). An der Schreibung wird die Verwandtschaft zwischen Morphemen erkennbar, z.B. bei der Umlautschreibung (<Wand> <Wände>) oder der Markierung der Auslautverhärtung (<Hund> <Hunde>).
  4. Etymologisches Prinzip: Wörter bzw. Morpheme, die aus einer Fremdsprache entlehnt wurden, behalten ihre Schreibung bei.
  5. Pragmatisches Prinzip: Anredepronomina werden großgeschrieben.
  6. Syntaktisches Prinzip: Wörter und Wortgruppen werden entsprechend ihrer Verwendung im Satz groß- oder klein-, zusammen- oder auseinandergeschrieben.

Mit welchem graphematischen Prinzip lässt sich die Schreibung <schallt> erklären?

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Phonologisches Prinzip

Morphologisches Prinzip

Syntaktisches Prinzip

Silbisches Prinzip

Das Verb schallen besteht aus dem Stamm {schall} und dem Flexionssuffix für den Infinitiv {en}. Die Schreibweise <schallt> ergibt sich durch den Austausch mit dem Flexionssuffix {t} für die 3. Person Singular. Das Doppel-l begründet sich durch die Morphemkonstanz.