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Neues Testament – Einführung

Die Disziplin ‚Neues Testament‘ beschäftigt sich mit der ‚Rede von Gott‘ aus dem Blickwinkel der Texte des Neuen Testaments. Das Neue Testament ist eine Sammlung von Quellen verschiedener Autoren, die jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven und Anlässen Zeugnis über das Leben Jesu und über den Glauben an Jesus ablegen. Diese Zeugnisse stehen in mehrerlei Hinsicht in Verbindung zu den Texten des Alten Testaments. Die Ereignisse um Jesus werden als Erfüllungsgeschehen alttestamentlicher Prophetien gedeutet; zugleich dient den Verfassern neutestamentlicher Schriften das Alte Testament als argumentative Basis, weshalb sie häufig in Zitaten oder Anspielungen darauf Bezug nehmen.

Die neutestamentlichen Texte in ihrer Entstehungssituation zu verstehen, ist die Aufgabe der historisch-kritischen Exegese, die neben anderen Zugangsweisen die wissenschaftliche Arbeit am Alten wie auch am Neuen Testament prägt. Erst wenn die Intentionen der Texte so genauer erfasst werden, kann ihre Botschaft auch für die aktuelle Situation fruchtbar gemacht werden. Einzelne Schritte dieser Methode sind beispielsweise: die Übersetzung, die Textkritik, die Textanalyse, die Gliederung, die Kontextanalyse, die Literarkritik, die Motiv- und Traditionsgeschichte, die Formkritik und die Redaktionsgeschichte. Alle Schritte münden dann in eine Gesamtinterpretation vor dem Hintergrund der Entstehungssituation.

Einige dieser Schritte können Sie in den Aufgaben des ‚Alten Testaments‘ und des ‚Neuen Testaments‘ kennenlernen. Es lohnt sich also, beide Unterbereiche anzusehen, die auch thematisch miteinander verbunden sind. Für die Bearbeitung dieser Aufgaben benötigen Sie eine Bibel (Onlinebibeln finden Sie z.B. unter www.bibelwissenschaft.de). Bibelstellen werden angegeben, indem zunächst der Titel der biblischen Schrift, dann das Kapitel und zuletzt der Vers genannt wird, z.B. Lukas 8,22 (= achtes Kapitel des Lukasevangeliums, 22. Vers).

Gerade in der protestantischen Theologie sind die biblischen Schriften und die dort vorkommenden Themen auch für die anderen Unterdisziplinen grundlegend. Dies kann am Beispiel ‚Schöpfung‘ in dem Buch Schöpfung, herausgegeben von Konrad Schmid, schön erkannt werden, in dem Vertreter und Vertreterinnen aller theologischen Disziplinen ihren fachlichen Blick auf das Thema werfen.


Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.