Auf dem Fundament einer musikalisch-künstlerischen Ausbildung gestalten Musikdesigner*innen die Klänge der Zukunft. Technisch innovativ, musikalisch anspruchsvoll und in interdisziplinärer Teamarbeit.
Durch die Digitalisierung entstehen kontinuierlich neue Medienformate. All diese Innovationen benötigen Musik und Sound. Der Studiengang Musikdesign bietet jungen musik- und soundaffinen Menschen die Möglichkeit, einen eigenständigen künstlerischen Ausdruck zu entwickeln. In enger Zusammenarbeit mit Instrumentalist*innen, Sänger*innen, Schauspieler*innen, Tonmeister*innen und anderen Medienschaffenden lernen die Studierenden mit ihrer Musik gezielt Emotionen zu transportieren oder mit Sounddesign ganze Fantasiewelten entstehen zu lassen.
Aber wie genau weckt man Emotionen mit Musik? Wie können Klänge dazu beitragen, dass wir mit Künstlicher Intelligenz besser kommunizieren können? Wann empfinden wir einen Klang als warm, wann als kalt? Und wann klingt etwas eigentlich „gut“? Musikdesign beschäftigt sich mit Musik und Klang und deren Wirkungspotential im Kontext digitaler Medien. Musikdesigner*innen komponieren in verschiedenen Stilistiken von experimentell bis Pop, von Filmmusik bis Jazz, von Elektro bis zu traditionell-orchestraler Musik. Hier wird genreübergreifend gedacht und gearbeitet. Auch innovatives Sounddesign, neuartige Geräusche und die kreative Arbeit mit Sprecher*innen spielen eine zentrale Rolle. Die Studierenden schaffen die Klangwelten für Filme und Games aber auch für Räume und Produkte. Musikdesigner*innen entwickeln außerdem neuartige Konzertformate und stehen gemeinsam mit traditionellen Instrumentalist*innen und Sänger*innen auf der Bühne.
Einführungsvideo zum Studiengang Musikdesign
Copyright: Staatliche Hochschule für Musik Trossingen (Video: Dagmar Vincent / Ton: Alexej Wieber / Sprecher: Marit Beyer / Studierende: Davide Bronder, Tabea Cermak / Realisation: Anne-Marie Bergfeld)
Weitere wichtige Inhalte des Studiums sind: Musiktheorie, Instrumentation, Audiotechnik, Informatik, Chor/Ensemble, Musikwissenschaft, Musikpädagogik. Aber auch eigenständige Interessen und Projekte unterstützt das Studium: Hierbei steht die Neugier, musikalische Aspekte mit verschiedenen Inhalten zu verknüpfen, im Fokus.
Der Studiengang Musikdesign wird an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen in Kooperation mit der Hochschule Furtwangen angeboten. Trossingen bildet den Hauptteil des Studiums mit 204 von 240 Leistungspunkten ab. Schwerpunkte an der Musikhochschule sind im weitesten Sinne künstlerisch-kompositorische sowie performative Aspekte in Verbindung mit ästhetischem Reflexionsvermögen. An der Fakultät Digitale Medien der Hochschule Furtwangen steht die Konzeption und Umsetzung klang- und musikbezogener interaktiver Medien im Vordergrund, die in synergetischen Zusammenhängen mit Lehr- und Projektangeboten in Trossingen stehen.
Passt Musikdesign zu mir?
Ein Musikdesignstudium ist etwas für kreative Köpfe mit Sound im Blut, die mehr sein wollen als reine Musik-Interpret*innen: sowohl Schulabgänger*innen als auch Quereinsteiger*innen – Cracks aus den Bereichen Musik, Komposition, Sounddesign, DJing, Klangkunst, Mediengestaltung oder Szenografie.
Musik ist Ihre Leidenschaft? Sie haben Sound im Blut? Aber ein traditionelles Musikstudium ist vielleicht nicht das Richtige für Sie? Sie faszinieren Sounds und Geräusche, Sie lieben Soundtracks und beschäftigen sich gerne mit digitalen Medien? Dann könnte das Musikdesignstudium zu Ihnen passen!
Überblick zum Bachelorstudiengang Musikdesign an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen
Studiengang |
Abschluss |
Regelstudienzeit |
Musikdesign |
Bachelor of Music (B.Mus.) |
8 Semester |
Auf der Seite der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen finden Sie die aktuellen formalen Studieneingangsvoraussetzungen und die aktuellen Informationen zur Studienverlaufsplanung.
„Jede*r muss ein Instrument beherrschen!“
Wir freuen uns, wenn Studienbewerber*innen ein Musikinstrument gelernt haben. Es ist aber nicht zwingend erforderlich, um Musikdesign zu studieren.
„Die Aufnahmeprüfung an Musikhochschulen ist sehr schwer!“
Für das Musikdesign-Studium gibt es eine Aufnahmeprüfung. Vorab reichen die Bewerber*innen eigene Arbeiten (z.B. kleine Klangcollagen oder Musikstücke) mit ihrer Bewerbung ein. Wenn Sie Freude an Musik haben, packen Sie diese in die Bewerbungsmappe und informieren Sie sich am besten vor Ort über die Studienschwerpunkte der Hochschule. Dann ist die Aufnahmeprüfung ein grundsätzlich zu bewältigender Schritt.
„Musikdesign kann jeder mit dem eigenen Handy. Wie hebe ich mich von Laien ab?“
Ein Musikdesign-Studium an einer Musikhochschule schärft die Lese- und Interpretationsfähigkeit, die musikalische Schaffenskraft und ermöglicht Ihnen künstlerisch anspruchsvolle Werke auf vielschichtige Art kritisch zu durchdringen. Der Abschluss „Bachelor of Music“ wird nur an künstlerischen Musikhochschulen verliehen und ist Ihr Alleinstellungsmerkmal.
„Ein Musikdesign-Studium kostet viel Geld!“
Nein, wenn Sie sich für ein Studium an einer staatlichen Hochschule qualifizieren, entstehen nur die Kosten allgemeiner Studiengebühren. Außerdem kann man sich für Stipendien oder eine Bafög-Förderung bewerben.
„Für das Musikdesign-Studium ist die allgemeine Hochschulreife Voraussetzung.“
Bei besonderer künstlerischer Begabung und hinreichender Allgemeinbildung, die in einer sogenannten Begabtenprüfung separat nachgewiesen wird, können auch Bewerber*innen ohne allgemeine Hochschulreife zum Studium zugelassen werden.
„Jeder Musikdesign-Studierende muss Noten lesen können!“
Zum Zeitpunkt der Aufnahmeprüfung sind Notenkenntnisse keine Pflicht. Um einen Abschluss an einer Musikhochschule zu erwerben, müssen die Fähigkeiten des Notenlesens allerdings ggf. nachgeholt werden.
Absolvent*innen des Studiengangs Musikdesign arbeiten später angestellt oder selbständig in den Bereichen Komposition, Audio-/Sounddesign, Tonregie, Medienproduktion, Projektleitung, Konzeption, Audio-Supervision und Klanggestaltung für Produktionshäuser (Musik, Video, Computeranwendungen/-spiele, Werbung), Agenturen (Werbe-, Werbefilm-, Web-, Eventagenturen), Radio-/Fernsehsender sowie Musikschulen.
Unsere Alumni ...
- arbeiten als Filmmusiker*innen und vertonen als Komponist*innen und Arrangeur*innen aktuelle Kinofilme und Serien.
- entwickeln Musik-Apps in einem Startup aus dem Automotive-Bereich.
- arbeiten als Contentmanager*innen in einem Unternehmen, das Erklärvideos für Kunden erstellt. (Der Arbeitsalltag beinhaltet Themen wie Artificial Intelligence und Machine Learning.)
- entwickeln Soundlibraries und erstellen Klangbeispiele für neue Samples.
- legen Platten auf, produzieren sich und andere im Tonstudio.
- komponieren Soundlogos und Klänge für Videospiele.
- geben Konzerte, arbeiten als Musiker*innen und Klangregisseur*innen.
- entwickeln interaktive Klangtools und Raumklänge für Museen.
- bieten Soundworkshops für Schüler*innen an und verknüpfen Musik im Unterricht mit digitalen Medien.
- entwickeln digitale Musikinstrumente für Menschen mit Behinderung.
Nach einem Musikdesign-Studium schließen einige Alumni ein Masterstudium – z.B. im Bereich (elektronische) Komposition, interaktive Medien, Musikmanagement oder Pädagogik – an.