Simulation Technology ermöglicht es, mit Hilfe des Computers Fragestellungen sicher, zuverlässig und kostengünstig zu beantworten, die durch herkömmliche Experimente nicht erfasst werden können. Zum Beispiel: Wie breitet sich ein Medikament im Körper aus? Was passiert in einer Brennkammer bei 1200°C? Wie landet ein Spaceshuttle? Wie fließen Schadstoffe im Untergrund? Simulationen helfen, verlässliche Vorhersagen unter reproduzierbaren Bedingungen zu treffen. Die vielfältigen Anwendungsfälle reichen von Weiterentwicklungen in der Medizin über die Entwicklung von Prototypen im Fahrzeugbau und die Planungen von Abläufen bis zur Optimierung neuer Umwelttechnologien.
Simulation Technology an der Universität Stuttgart
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Copyright: Universität Stuttgart
Grundlage für Simulationen ist ein breites Basiswissen in Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Informatik und Naturwissenschaften. Ab dem dritten Semester wird – mit Hilfe eines persönlichen Mentors oder einer Mentorin – ein individueller Stundenplan mit Fächerkombinationen nach Ihrem Interesse erstellt. In begleitenden Veranstaltungen werden fächerübergreifende Prinzipien und Zusammenhänge vermittelt. Die interdisziplinäre Vernetzung wird durch praktische Aufgabenstellungen vertieft. Die Arbeiten haben in der Regel einen starken Forschungsbezug durch Angliederung des Studiengangs an das Stuttgarter Zentrum für Simulationswissenschaft (SC SimTech). In das SC SimTech ist zudem der Stuttgarter Exzellenzcluster „Daten-integrierte Simulationswissenschaft“ eingebettet. So ist ein ständiger Kontakt zu hochrangigen Wissenschaftler*innen und aktuellen Themen gewährleistet.
Überblick zum Bachelorstudiengang Simulation Technology an der Universität Stuttgart
Studiengang |
Abschluss |
Regelstudienzeit |
Simulation Technology |
Bachelor |
6 Semester |
Bitte besuchen Sie das Verzeichnis der Studiengänge der Universität Stuttgart für weitere Informationen.
„Die Aufnahmeprüfung für den Studiengang schaffe ich sowieso nicht.“
Der SimTech-Studiengang hat ein Hochschulauswahlverfahren, in das zum einen Abiturnoten und zum anderen die Punkte aus einem Auswahlgespräch eingehen. Hierbei handelt es sich um ein 15-minütiges Gespräch, in dem Sie als Bewerber*in einem Dreier-Team aus Professor*in, Mitarbeiter*in und Student*in erzählen können, warum Sie sich gerade für diesen Studiengang interessieren. Es wird kein Fachwissen abgefragt, sondern es geht vielmehr darum zu schauen, ob der Studiengang zu Ihnen passt – und umgekehrt. Das Gespräch ist für Sie auch eine Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen.
„Ich muss mich super mit Computern auskennen, damit ich im Studium zurechtkomme.“
Natürlich spielt der Computer eine große Rolle bei Simulationen. Es werden jedoch weder Programmierkenntnisse noch spezielle Computerkenntnisse vorausgesetzt. Zu Beginn des Studiums gibt es einführende Vorlesungen für das Programmieren. Später ist dies jedoch mehr ein Hilfsmittel als die Hauptaufgabe. Es geht eher darum, die Methoden zu verstehen und zu entwickeln, wie Dinge mit dem Computer berechnet werden können als diese explizit zu programmieren.
„Im Studiengang lernt man, wie man die verschiedensten Simulationsprogramme bedient.“
Im SimTech-Studiengang wird grundlagenorientiert unterrichtet. Das bedeutet, es geht darum, die (mathematischen) Hintergründe zu verstehen und die gelernten Methoden auf ähnliche Szenarien anwenden zu können. Die verschiedenen Simulationsprogramme werden sich im Laufe der Zeit ändern. Wer nur gelernt hat, ein Programm zu bedienen, wird schnell abgehängt. Wer jedoch die Konzepte, Annahmen und Hintergründe verstanden hat, wird dieses Wissen auf jegliche (neue) Programme anwenden können.
„Der Studiengang hat mehr Leistungspunkte als andere Bachelorstudiengänge. Den studieren doch nur Einzelkämpfer.“
Wer den SimTech-Studiengang gut meistern will, braucht eine hohe Leistungsbereitschaft und viel Eigeninitiative. Aber genau wegen dieser hohen Anforderungen ist es wichtig, nicht als Einzelkämpfer, sondern als Team durch das Studium zu gehen. Durch die kleinen Jahrgänge mit maximal 30 Studierenden entsteht schnell ein Gruppengefüge, mit dem es leichter ist, das anspruchsvolle Studium – mit genügend Freude und Freunden – zu bestehen.
„Ich brauche mindestens ein Abi von 1,0 um einen Studienplatz zu bekommen.“
Der SimTech-Studiengang ist auf 30 Plätze beschränkt. Es gibt jedoch keinen Abischnitt, mit dem man sicher einen Platz bekommt. Zum einen kommt es auf die Noten in den für die SimTech-Zulassung relevanten Fächer an, zum anderen auf die Punkte im Auswahlgespräch. Das Auswahlgespräch zählt doppelt, ist also ein wichtiger Faktor! Und als letztes kommt es bei dem Ranking noch auf die Anzahl der Bewerbungen und die Noten der Mitbewerber*innen an. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen: Bewerben Sie sich! Sie sind besser, als Sie denken!
„Ich kann mich nicht entscheiden, welchen Studiengang ich studieren will. Dann ist doch SimTech prima, da bekomme ich Mathematik UND Ingenieurwissenschaften UND Informatik UND die Naturwissenschaften!“
Unser Studiengang ist tatsächlich gut für Leute geeignet, die vielseitig interessiert sind. Immerhin gibt es die Mathematik-Vorlesungen mit den Mathematikern, die Informatik-Vorlesungen mit den Informatikern… Allerdings muss man sich auch im SimTech-Studiengang irgendwann entscheiden – im Wahlbereich ab dem 3. Semester werden dann Schwerpunkte gesetzt wie z. B. Computational Fluid Dynamics, Visualisierung, Datenmanagement, Technische Kybernetik, Biomechanik und Systembiologie oder wissenschaftliches Rechnen.
Ein Haupteinsatzbereich der Absolvent*innen sind die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Firmen sowie Ingenieurbüros. Sie werden in vielfältigen Beschäftigungsfeldern eingesetzt – in Bereichen, in denen kreative, innovative Lösungsansätze für komplexe Problemstellungen gesucht werden. Die Absolvent*innen zeichnet aus, dass sie sich schnell in neue Themen einarbeiten können, einen guten Überblick über die verschiedenen Methoden haben und Erkenntnisse von einer Problemstellung auf die andere übertragen können. Als Beispiel: Ob es sich nun um die Windelentwicklung (Strömung durch ein poröses Medium), Schadstoffe im Untergrund (Strömung durch ein poröses Medium) oder Medikamentenausbreitung im Gehirn (Strömung durch ein poröses Medium) handelt, ist letztendlich eher zweitranging, wenn die dahinterliegenden Mechanismen verstanden wurden.
In den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen geht es hauptsächlich darum, neue Produkte virtuell zu validieren, Entwicklungszeiten zu verkürzen, die Anzahl kostenintensiver Prototypen zu reduzieren und Entscheidungen mit gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Relevanz zu treffen – und dies bei einer großen Vielfalt und Komplexität der untersuchten Systeme.
Konkrete Anwendungsbereiche finden sich z. B. in der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt, aber auch in der chemischen Industrie, Medizintechnik, Konsumgüterindustrie, Energiebranche und im Schienenverkehr.