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Das Studium der Mathematik

Studierende der Mathematik lernen, in der Welt, die sie umgibt, mathematische Strukturen zu erkennen, und diese in Modellen zu beschreiben. Sie analysieren komplexe Zusammenhänge, formulieren Hypothesen und beweisen ihre Konsistenz logisch widerspruchsfrei. Das erfordert einerseits Konzentrationsfähigkeit, einen Sinn für Details und Durchhaltevermögen. Es erfordert aber ebenso Kreativität und Freude am Ausprobieren, um eigene und neue Wege zu Problemlösungen zu finden.

Während des Studiums werden mathematische Methoden und Beweistechniken systematisch eingeübt. Ein essentieller Faktor für den Studienerfolg ist das kontinuierliche selbständige Arbeiten. Ebenso wichtig sind regelmäßige Übungstermine in kleinen Gruppen, in denen die Studierenden unter qualifizierter Anleitung Rückmeldungen zu ihren Lösungsansätzen bekommen. Durch den gegenseitigen Austausch von Ideen und die Diskussion von Lösungsstrategien untereinander trainieren die Studierenden mathematisches Denken und Argumentieren in einem produktiven Lernklima.
 

Studienmöglichkeiten an der Universität Tübingen

Das Studium der Mathematik kann an der Universität Tübingen in einem fachwissenschaftlichen Studiengang (B.Sc. Mathematik) oder in einem der lehramtsbezogenen Studiengänge (B.Ed. Lehramt Gymnasium, B.Ed. im höheren Lehramt an beruflichen Schulen) aufgenommen werden. In den lehramtsbezogenen Studiengängen studiert man neben der Mathematik ein weiteres Fach und erbringt Leistungen in den Bildungswissenschaften. Im fachwissenschaftlichen Studiengang kann man sich wahlweise vollkommen auf das Fach Mathematik konzentrieren oder Leistungen aus einem oder mehreren anderen Fächern einbringen. Dabei ist fast jedes in Tübingen vertretene Fach wählbar. Studierende der Lehramtsstudiengänge schließen an den B.Ed. regelmäßig ein Masterstudium an, da die Lehrbefähigung den Abschluss M.Ed. voraussetzt. Im Gegensatz dazu ist der B.Sc. Mathematik ein wirklicher berufsqualifizierender Abschluss. Den entsprechend qualifizierten Absolvent*innen stehen in Tübingen zwei fachwissenschaftlich-forschungsorientierte Masterstudiengänge offen, der M.Sc. Mathematik und der internationale interdisziplinäre M.Sc. Mathematical Physics.

Das Studium der Mathematik beginnt mit elementaren Grundveranstaltungen, die für alle Studierenden verbindlich sind. Dabei werden die Grundlagen gelegt, die für den späteren Studienerfolg unerlässlich sind. Mit fortschreitendem Studium nimmt auch die Wahlfreiheit zu.

In den lehramtsbezogenen Studiengängen ist der Studienplan nicht zuletzt durch die Wahl des zweiten Studienfachs weitgehend klar strukturiert. Auswahlen von Veranstaltungen nach persönlichen Interessen und Neigungen erfolgen innerhalb dieses Rahmens.

Die Universität Tübingen bietet ein breites Angebot aus Arbeitsbereichen, innerhalb derer die Studierenden in den Studiengängen B.Sc. und M.Sc. ihre eigenen Schwerpunkte setzen können. Zusammen mit dem Studienteil ‚Freier Wahlbereich‘, der auch Veranstaltungen anderer Fächer einschließen darf, entstehen damit ganz individuelle und auf die eigene Persönlichkeit zugeschnittene Studienpläne.
 

Studienfach Mathematik – Grundständige Studiengänge an der Universität Tübingen

Studienfach

Studienmöglichkeit

Abschluss

Regelstudienzeit

Mathematik

Bachelor of Science (Mono)

B.Sc.

6 Semester

Mathematik

Bachelor of Education – Lehramt Gymnasium mit Fach Mathematik

B.Ed.

6 (8*) Semester

Mathematik

Bachelor of Education im höheren Lehramt an beruflichen Schulen mit allgemeinbildendem Zweitfach Mathematik

B.Ed.

6 Semester

*Falls das zweite Fach bildende Kunst oder Musik ist.
 

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte das Verzeichnis der Studiengänge der Universität Tübingen.

‚Im Studium vertieft man nur Themen, die man bereits aus der Schule kennt.‘

Nach dem ersten Studienjahr hat jeder Studierende das notwendige abstrakte Verständnis mathematischer Strukturen entwickelt, mit dem sich die Schulmathematik in einer völlig anderen Art und Weise erschließt. Der größte Teil des Studiums widmet sich neuen Gebieten. In Tübingen sind es z.B. Algebraische und Tropische Geometrie, Analysis und Zahlentheorie, Differentialgeometrie und Geometrische Analysis, Mathematische Physik und Mathematische Relativitätstheorie, Numerische Mathematik und Partielle Differentialgleichungen, Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik.
 

‚In der Mathematik gibt es kaum noch Neues zu entdecken.‘

In der Mathematik gibt es heute mehr offene Fragen denn je. Häufig sind neue Fragestellungen motiviert durch moderne Entwicklungen, zum Beispiel in der Physik, in den Computerwissenschaften, in Big Data etc. Wie immer in der Wissenschaft wirft jede Antwort auf eine Frage neue Fragen auf.
 

‚Mathematiker*innen müssen vor allem schnell und richtig rechnen.‘

Wichtiger als die Anwendung von Rechentechniken ist das Verständnis von Konzepten und Strukturen. Mathematiker*innen entwickeln häufig neue Regelwerke, müssen dann aber auch in der Lage sein, sie exakt und fehlerfrei anzuwenden.
 

‚Mathematik macht man hauptsächlich alleine.‘

Die Fähigkeit zur fachlichen Kommunikation mit Mathematiker*innen und Nicht-Mathematiker*innen ist eine Schlüsselqualifikation für erfolgreiche Arbeit. Im Studium wird das durch gemeinsames Diskutieren von Übungsproblemen und Präsentieren von Lösungswegen eingeübt.
 

‚Das Bachelorstudium ist an allen Universitäten gleich.‘

Tatsächlich gibt es eine Art ‚universellen Konsens‘, was Mathematiker*innen in den ersten beiden Studienjahren mindestens erlernen sollen. Abhängig von den jeweils vertretenen Forschungsrichtungen unterscheiden sich die zusätzlichen Inhalte und möglichen Spezialisierungen verschiedener Universitäten jedoch bereits ab dem zweiten Jahr deutlich voneinander. 

Die Mathematik ist heute eine Schlüsseltechnologie, ohne die die Technisierung unserer Welt, wie wir sie kennen, nicht denkbar wäre. Ohne moderne Verfahren der Mathematik wären MP3-Player, Navigationssysteme, medizinische Verfahren wie die Computertomographie, Simulationen in der Produktentwicklung und viele andere Dinge nicht möglich. Die Mathematik durchdringt, oft ohne wahrgenommen zu werden, unser tägliches Leben. Deshalb sind die Berufschancen für Mathematiker*innen nach dem Abschluss eines Master of Science ausgezeichnet.

Sie werden in vielen Bereichen wegen ihrer Fähigkeit eingestellt, logische Strukturen in realen Prozessen und Aufgabenstellungen zu erkennen. Sie haben im Studium gelernt, komplexe Strukturen und Prozesse logisch zu durchdringen, auf das Wesentliche zu reduzieren und entsprechende Lösungsstrategien zu entwickeln.

Neben den ‚klassischen‘ Arbeitsgebieten in der Finanz- und Versicherungswirtschaft, sind Mathematiker*innen wegen dieser Kompetenzen in der Softwareentwicklung und in Unternehmensberatungen nachgefragt. Die Fähigkeit, Daten zu analysieren und Modelle zu erstellen, qualifiziert Mathematiker*innen für Tätigkeiten in Entwicklungsabteilungen der Industrie, aber auch beispielsweise in der medizinischen Diagnostik oder Internetunternehmen. Auch weniger naheliegende Berufszweige wie etwa der Wissenschaftsjournalismus, die Museumspädagogik oder Meinungsforschungsinstitute kommen infrage.

Die Berufsmöglichkeiten sind so breit gestreut, dass die meisten Absolvent*innen keine Probleme haben, unmittelbar im Anschluss an ihr Mathematikstudium eine Stelle auf dem Arbeitsmarkt zu finden.